Monday, August 24, 2009

Pass Shorty

Leider, leider bin ich in letzter Zeit nicht mehr dazu gekommen, etwas in meinem Blog zu schreiben. Das will ich jetzt mit einer, nennen wir es mal, Geschichte nachholen, die ich erlebt habe.
Ich hatte mich mit einigen Freunden an einem Freitag Abend getroffen. Es wurde Nacht und meine Freunde wollten in den Club gehen. Sie baten mich mit zugehen. Da ich keine Möglichkeit hatte mich um zuziehen, war ich gezwungen mit meiner kurzen Hose hinzugehen. Doch an der Tür hielt mich der Türsteher auf und sagte mir, dass ich mit der kurzen Hose nicht reinkomme. Da reagierten sofort die drei schönen Frauen in unserer Gruppe und baten den Türsteher mich doch rein zulassen. Der Türsteher musste nach dieser herzergreifenden Bitte nicht lange überlegen und sagte mir, dass er diesmal eine Ausnahme macht und ließ mich durch. Ich sollte öfters drei schöne Frauen bei mir haben - so zusagen Sorooshs Angels. Naja, dann bin ich rein und ich musste noch durchsucht werden. Der Mann, der mich abgetastet hat, war nicht an Männer in Shorts gewöhnt. Er hat kurz auch meine Beine abgetastet, bis ihm eingefallen ist, dass ich da nichts verstecken kann.
So dass war es erstmals. Ich muss vieles andere Schreiben und werde nicht oft dazu kommen, hier was zu schreiben. Hmm? Vielleicht sollte ich meine Engel zu meinem Professor schicken. "Muss Soroosh seine Doktorarbeit schreiben? Können Sie bitte eine Ausnahme machen? Bitteee!"

Tuesday, May 26, 2009

Time Out

Es ist vieles passiert seit meinem letzten Bericht. Ich habe einen neuen Mitbewohner bekommen, der Alte ist ausgezogen, ich wurde wieder in dem Geistigen Rat gewählt... Ich habe von alldem nichts geschrieben. Ich hatte auch wieder einen Spring Break gehabt aber trotzdem gab es keinen "I gone wild III"-Post. Ich war wieder auf Sardinien und habe mir nichts für mein Blog einfallen lassen. Da ich jetzt mich intensiv mit meiner Doktorarbeit und mit Veröffentlichungen beschäftigen muss, habe ich keine kreative Zeit mehr für meinen Blog übrig. Ich werde aber, um diese "Schreibblockade" zu brechen, drei oder vier Sätze zu den Ereignissen am letzten Samstag schreiben.
In Bremen fanden die 32. Kirchentage statt. Innerhalb dieser Kirchentage fand auch eine Veranstaltung statt, an dem Studenten der Jacobs University von ihrem Glauben erzählen sollten. Ich dachte mir "ach wie nett- da kann ich ja von der Baha'i Religion erzählen" und habe mich gemeldet. Bei der Veranstaltung war ich sehr nervös. Als ich dann auf der Bühne stand und mir die Massen angesehen habe, hat das Lampenfieber zugeschlagen und ich habe für gefühlte 20 bis 30 Sekunden einen Aussetzer gehabt. Aber ich konnte zum Glück mich wieder zusammenreißen und anfangen zu erzählen. Ich habe die Baha'i Religion vorgestellt und auch berichtet, was mein Glaube für einen Einfluss auf mein tägliches Leben hat. Zum Schluss habe ich noch ein Gebet, "Gibt es einen Befreier...", gesagt. Die ganze Veranstaltung fand in englisch statt und mein Beitrag hat ca. 10 Minuten inklusive Aussetzer gedauert. Ich wurde vom Pastor Keller, der die Veranstaltung am Samstag organisiert und moderiert hat, zu einem Pop-Gottesdienst am 30. August eingeladen. Er will mich dort interviewen. Mal sehen ob ich meine 30 Sekunden dann überbieten kann.

PS: Ich werde bald einen Stipendium erhalten (2. Juni 2009, 21:00)

Tuesday, March 17, 2009

Die Angeklagten

Als iranischer Bahá'í bin ich besorgt über das Schicksal meiner Glaubensbrüder und -schwestern in meiner Heimat und über die böswilligen Verfolgungen der Regierung der islamischen Republik Iran. Die Lage der Bahá'í im Iran war sehr schwierig und hat sich in den letzten Jahren dramatisch verschlechtert. Bahá'í wird der Zugang an Universitäten verwehrt, jene, die an Universitäten eingeschrieben waren, wurden systematisch exmatrikuliert. In den vergangenen Jahren wurden Bahá'í wieder inhaftiert. Deren einziges "Vergehen" ist es, Bahá'í zu sein. so wurden die sieben Mitglieder des informellen Führungsgremium, die Yaran, im März und Mai 2008 verhaftet. Sie sollen jetzt in einem Schauprozess wegen Spionage für Israel und Verbreitung von Propaganda angeklagt werden wofür es im schlimmsten Fall die Todesstrafe geben könnte. Ihrer Anwältin Shirin Ebadi wurde keine Akteneinsicht gewährt.
Die Internationale Bahá'í Gemeinde hat einen offenen Brief an Ayatollah Dorri-Najafabadi, dem Generalstaatsanwalt, geschrieben, in dem diese Misstände nochmal erwähnt werden. Den offenen Brief kann man hier finden.
Durch internationalen Druck konnte man bisher die iranische Regierung dazu bewegen, anders zu handeln. Daher ist es sehr hilfreich, wenn jeder der die Sorge um die Bahá'í im Iran teilt, dies seinem Vertreter im Bundestag oder der Bundesregierung zum Beispiel durch einen Brief an die Bundeskanzlerin oder dem Außenminister mitteilt.

Saturday, January 3, 2009

Die Fetten Jahre fangen an

Wieder ist ein Jahr vorbei. Ein Jahr mit viel Sport (Allgemein, EM und Bundesliga) und viel zu Feiern. Ein Jahr mit vielen Reisen (Berlin, Cagliari und Marseille). Auch die letzten Tage des Jahres habe ich mit einer Reise verbracht. Eine Reise nach Tschechien - meine erste Reise nach Tschechien. Obwohl ich mal in der nähe von Tschechien gelebt habe, konnte ich damals nicht ohne Visum einreisen und der Weg zur Botschaft wäre weiter als zur Grenze gewesen.
Ich habe an den internationalen Baha'i Konferenz für junge Erwachsene Changing Times teilgenommen. Es gab viele inspirierend Vorträge. Es wurde viel über die Rolle der neuen Medien erzählt und es gab auch einen Workshop, wie man seine Geschichten interessant schreiben kann. Ich habe diesen Workshop nicht besucht und so müsst Ihr weiterhin mit meinem jetzigen Still auskommen. Aber es gab nicht nur Vorträge. Wir hatten Live-Musik, Theather und vieles mehr. Mittags habe ich Salsa tanzen gelernt und Nachts wurde gefeiert und gespielt zum Beispiel Schach gegen Rainn Wilson. Am letzten Abend haben wir dann ins neue Jahr gefeiert. Und damit sind wir auch schon beim Vorschau aufs neue Jahr. Es wird ein interessantes Jahr mit vielen wichtigen Entscheidungen, die gefällt werden müssen, mit runden Jahrestagen, die gefeiert werden müssen und mit interessante Reisen von denen berichtet werden muss. Es wird ein Jahr werden, indem ich die Salsa-Grundschritte tanzen kann.

Thursday, December 4, 2008

Bend it like Schaaf

Rückblende:
Es ist Nachmittag am Samstag, 10.04.2004. Ich sitze mit einem halben Dutzend Eintracht Frankfurt Fans und einen Kaiserslautern Anhänger vor dem Fernseher und wir schauen uns gemeinsam Fußball Bundesliga an. Kaiserslautern spielt in Leverkusen. Und es sieht gar nicht gut aus für Kaiserslautern. Leverkusen hat fünf Tore geschossen. Immerhin konnte Kaiserslautern ein Tor schon in der zweiten Minute schießen - ein Eigentor. Die Eintracht Fans nutzten das aus um das Leben des Kaiserslauterer zu höhle zu machen. Einer von den Frankfurtern hat die Rolle des Stadionsprechers übernommen, der dann gemeinsam mit den anderen Frankfurtern den Spielstand nach jedem Tor durchsagen.
Dann kommt das Spiel der Eintracht dran. Sie spielen gegen Werder Bremen. Zur der Zeit habe ich nicht in Bremen gelebt und war auch deshalb nicht für Werder. Die Frankfurter haben mehr Elan gezeigt als die Bremer aber sie haben es nicht geschafft das Runde in das Eckige zu kriegen. Trotzdem haben die Frankfurter vor dem Fernseher Stadion-Atmosphäre verbreitet. Dann in der 80. Minute: Der Schiedsrichter gibt nach einer Umstrittenen Aktion Elfmeter. Die Bremer verwandeln. Was machen die Frankfurter? Sie rufen "Schiri wir wissen, wo dein Auto stand". Es machte ihnen nichts aus, das der Schiri sie nicht hören kann, da sie 1. vor dem Fernseher sitzen und 2. das Spiel schon längst vorbei ist und wir uns nur die Zusammenfassung ansehen. Bremen gewinnt das Spiel. Aber trotzdem haben die Frankfurter die Niederlage von Kaiserslautern gefeiert. Dagegen half nicht mal, das der Kaiserslauterer erwähnte, das Frankfurt auf einem Abstiegsplatz ist und Kaiserslautern nicht. Am Ende der Saison hat es Frankfurt nicht geschafft aus dem Abstiegsplatz raus zu kommen. Kaiserslautern konnte sich gerade noch retten. Und Werder? Werder Bremen wurde deutscher Meister.

Gegenwart:
Es ist Samstag Nachmittag. Ich will in die Weser Stadion um mir zum ersten mal im Leben ein Profi-Fußballspiel live anzusehen. Ich will mir nach verschiedenen Public-Viewing-Events ansehen, was wirklich Stadion-Atmosphäre ist. Es ist das Spiel Werder gegen Eintracht Frankfurt. Diesmal bin ich für Werder Bremen und auch wenn ich die Leser verliere, die Eintracht Fans sind, oder besser den Leser verliere der auch Frankfurt Fan ist (du kannst auch weiterhin mein Blog lesen, Nayyir) werde ich trotzdem weiter schreiben. Ich werde im Gegenzug bestimmt einige Bremer als Ersatzleser finden (Moin Carsten). Und außerdem habe ich eine wichtige Rolle im Spiel, wovon ich berichten möchte. Ich bin, nach Angaben des Stadionsprechers, zusammen mit den 40.000 anderen Zuschauern der 12. Spieler der Werder.
Ich bin auf einem Stehplatz in der Ostkurve direkt hinter dem Tor. Das Spielfeld ist nicht weit weg. Die Bremer spielen aber in der ersten hälfte auf das andere Tor. Und das ist weit weg. Aber man kann erkennen, wenn ein Tor fällt. Man kann zum Beispiel das Netz des Tores gut erkennen. Und wenn es auf einmal anfängt zu zittern weiß man, das ist es. So ist es zum Beispiel in der 11. Minute gewesen, als Pizaro das 1:0 schießt.
Als man mich vor dem Spiel gefragt hat, wie das Spiel ausgeht, habe ich 2:0 für Bremen getippt. Aber während des Spiel habe ich gehofft, dass ich Unrecht habe, da es schon nach dem 20. Minute 2:0 Stand. Schon wieder Pizaro. Ich will wenigstens ein Tor sehen, wenn die Bremer auf unser Tor spielen. Das dritte Tor ist auf jeden Fall noch auf der anderen Seite. Foulelfmeter verwandelt von Diego in der 44. Minute.
Im Fernsehen gewinnt man den Eindruck durch die vielen Wiederholungen, dass das Spiel nach ein Tor erst nach Minuten weitergeht. Es geht aber sehr schnell weiter. Im Fernsehen hat man außerdem ein oder zwei Kommentatoren, die das ganze Spiel kommentieren. Im Stadion sind es viel mehr. Die Zuschauer um einen herum geben zu allem ihren Senf ab.
In der zweiten Halbzeit dann endlich ein Tor auf unserer Seite. Pizaro schießt zum dritten mal in der 62. Minute und wird bald darauf ausgewechselt.
20 Meter vor mir wärmt sich Mehdi Mahdavikia auf. Er ist iranischer Nationalspieler. Oder er war es mal. Ich weiß es nicht genau. Und nur fünf Meter vor mir geht Torsten Frings vorbei, der eben ausgewechselt wurde. Er ist deutscher Nationalspieler. Oder er war es mal, bevor er Yogi Bär öffentlich kritisiert hat. Ich weiß es nicht genau. Zwei Nationen, deren Staatsbürgerschaft ich habe.
In der 75. Minute folgt das 5:0 durch Hunt. Inzwischen ist es aber langweilig, da klar ist, dass Frankfurt nicht mehr gewinnen wird. Ein Spiel indem eine Mannschaft ein Tor schießt und dann die andere Ausgleicht ist viel spannender und hält einem bis zur letzten Minute im Stadion. So bin ich aber nach der 88. Minute, nach dem die Bremer fast wieder ein Tor schossen weg. Aber ich will mich nicht beschweren. Wenn beim ersten Spiel, bei dem man dabei ist die eigene Mannschaft 5 Tore schießt ist es auch was. Dafür lohnt es sich auch 2 Stunden in der Kälte bei Regen zu stehen.