Saturday, January 3, 2009

Die Fetten Jahre fangen an

Wieder ist ein Jahr vorbei. Ein Jahr mit viel Sport (Allgemein, EM und Bundesliga) und viel zu Feiern. Ein Jahr mit vielen Reisen (Berlin, Cagliari und Marseille). Auch die letzten Tage des Jahres habe ich mit einer Reise verbracht. Eine Reise nach Tschechien - meine erste Reise nach Tschechien. Obwohl ich mal in der nähe von Tschechien gelebt habe, konnte ich damals nicht ohne Visum einreisen und der Weg zur Botschaft wäre weiter als zur Grenze gewesen.
Ich habe an den internationalen Baha'i Konferenz für junge Erwachsene Changing Times teilgenommen. Es gab viele inspirierend Vorträge. Es wurde viel über die Rolle der neuen Medien erzählt und es gab auch einen Workshop, wie man seine Geschichten interessant schreiben kann. Ich habe diesen Workshop nicht besucht und so müsst Ihr weiterhin mit meinem jetzigen Still auskommen. Aber es gab nicht nur Vorträge. Wir hatten Live-Musik, Theather und vieles mehr. Mittags habe ich Salsa tanzen gelernt und Nachts wurde gefeiert und gespielt zum Beispiel Schach gegen Rainn Wilson. Am letzten Abend haben wir dann ins neue Jahr gefeiert. Und damit sind wir auch schon beim Vorschau aufs neue Jahr. Es wird ein interessantes Jahr mit vielen wichtigen Entscheidungen, die gefällt werden müssen, mit runden Jahrestagen, die gefeiert werden müssen und mit interessante Reisen von denen berichtet werden muss. Es wird ein Jahr werden, indem ich die Salsa-Grundschritte tanzen kann.

Thursday, December 4, 2008

Bend it like Schaaf

Rückblende:
Es ist Nachmittag am Samstag, 10.04.2004. Ich sitze mit einem halben Dutzend Eintracht Frankfurt Fans und einen Kaiserslautern Anhänger vor dem Fernseher und wir schauen uns gemeinsam Fußball Bundesliga an. Kaiserslautern spielt in Leverkusen. Und es sieht gar nicht gut aus für Kaiserslautern. Leverkusen hat fünf Tore geschossen. Immerhin konnte Kaiserslautern ein Tor schon in der zweiten Minute schießen - ein Eigentor. Die Eintracht Fans nutzten das aus um das Leben des Kaiserslauterer zu höhle zu machen. Einer von den Frankfurtern hat die Rolle des Stadionsprechers übernommen, der dann gemeinsam mit den anderen Frankfurtern den Spielstand nach jedem Tor durchsagen.
Dann kommt das Spiel der Eintracht dran. Sie spielen gegen Werder Bremen. Zur der Zeit habe ich nicht in Bremen gelebt und war auch deshalb nicht für Werder. Die Frankfurter haben mehr Elan gezeigt als die Bremer aber sie haben es nicht geschafft das Runde in das Eckige zu kriegen. Trotzdem haben die Frankfurter vor dem Fernseher Stadion-Atmosphäre verbreitet. Dann in der 80. Minute: Der Schiedsrichter gibt nach einer Umstrittenen Aktion Elfmeter. Die Bremer verwandeln. Was machen die Frankfurter? Sie rufen "Schiri wir wissen, wo dein Auto stand". Es machte ihnen nichts aus, das der Schiri sie nicht hören kann, da sie 1. vor dem Fernseher sitzen und 2. das Spiel schon längst vorbei ist und wir uns nur die Zusammenfassung ansehen. Bremen gewinnt das Spiel. Aber trotzdem haben die Frankfurter die Niederlage von Kaiserslautern gefeiert. Dagegen half nicht mal, das der Kaiserslauterer erwähnte, das Frankfurt auf einem Abstiegsplatz ist und Kaiserslautern nicht. Am Ende der Saison hat es Frankfurt nicht geschafft aus dem Abstiegsplatz raus zu kommen. Kaiserslautern konnte sich gerade noch retten. Und Werder? Werder Bremen wurde deutscher Meister.

Gegenwart:
Es ist Samstag Nachmittag. Ich will in die Weser Stadion um mir zum ersten mal im Leben ein Profi-Fußballspiel live anzusehen. Ich will mir nach verschiedenen Public-Viewing-Events ansehen, was wirklich Stadion-Atmosphäre ist. Es ist das Spiel Werder gegen Eintracht Frankfurt. Diesmal bin ich für Werder Bremen und auch wenn ich die Leser verliere, die Eintracht Fans sind, oder besser den Leser verliere der auch Frankfurt Fan ist (du kannst auch weiterhin mein Blog lesen, Nayyir) werde ich trotzdem weiter schreiben. Ich werde im Gegenzug bestimmt einige Bremer als Ersatzleser finden (Moin Carsten). Und außerdem habe ich eine wichtige Rolle im Spiel, wovon ich berichten möchte. Ich bin, nach Angaben des Stadionsprechers, zusammen mit den 40.000 anderen Zuschauern der 12. Spieler der Werder.
Ich bin auf einem Stehplatz in der Ostkurve direkt hinter dem Tor. Das Spielfeld ist nicht weit weg. Die Bremer spielen aber in der ersten hälfte auf das andere Tor. Und das ist weit weg. Aber man kann erkennen, wenn ein Tor fällt. Man kann zum Beispiel das Netz des Tores gut erkennen. Und wenn es auf einmal anfängt zu zittern weiß man, das ist es. So ist es zum Beispiel in der 11. Minute gewesen, als Pizaro das 1:0 schießt.
Als man mich vor dem Spiel gefragt hat, wie das Spiel ausgeht, habe ich 2:0 für Bremen getippt. Aber während des Spiel habe ich gehofft, dass ich Unrecht habe, da es schon nach dem 20. Minute 2:0 Stand. Schon wieder Pizaro. Ich will wenigstens ein Tor sehen, wenn die Bremer auf unser Tor spielen. Das dritte Tor ist auf jeden Fall noch auf der anderen Seite. Foulelfmeter verwandelt von Diego in der 44. Minute.
Im Fernsehen gewinnt man den Eindruck durch die vielen Wiederholungen, dass das Spiel nach ein Tor erst nach Minuten weitergeht. Es geht aber sehr schnell weiter. Im Fernsehen hat man außerdem ein oder zwei Kommentatoren, die das ganze Spiel kommentieren. Im Stadion sind es viel mehr. Die Zuschauer um einen herum geben zu allem ihren Senf ab.
In der zweiten Halbzeit dann endlich ein Tor auf unserer Seite. Pizaro schießt zum dritten mal in der 62. Minute und wird bald darauf ausgewechselt.
20 Meter vor mir wärmt sich Mehdi Mahdavikia auf. Er ist iranischer Nationalspieler. Oder er war es mal. Ich weiß es nicht genau. Und nur fünf Meter vor mir geht Torsten Frings vorbei, der eben ausgewechselt wurde. Er ist deutscher Nationalspieler. Oder er war es mal, bevor er Yogi Bär öffentlich kritisiert hat. Ich weiß es nicht genau. Zwei Nationen, deren Staatsbürgerschaft ich habe.
In der 75. Minute folgt das 5:0 durch Hunt. Inzwischen ist es aber langweilig, da klar ist, dass Frankfurt nicht mehr gewinnen wird. Ein Spiel indem eine Mannschaft ein Tor schießt und dann die andere Ausgleicht ist viel spannender und hält einem bis zur letzten Minute im Stadion. So bin ich aber nach der 88. Minute, nach dem die Bremer fast wieder ein Tor schossen weg. Aber ich will mich nicht beschweren. Wenn beim ersten Spiel, bei dem man dabei ist die eigene Mannschaft 5 Tore schießt ist es auch was. Dafür lohnt es sich auch 2 Stunden in der Kälte bei Regen zu stehen.

Sunday, June 29, 2008

Österreich. Ein Sommerdrama

Füllen wir mal das Sommerloch aus.

Thema Nummer eins in den letzten Tagen ist Fußball. Ich schaue mir gerade nebenbei die Finale der EM an. Fast ein Eigentor von Deutschland. Jungs passt auf.
Ich habe zwar nicht alle Spiele mir angesehen, aber werde jetzt trotzdem meinen Senf dazu geben. Zu den Vorrunden Spiele werde ich nichts schreiben. Es waren zu viele Spiele und ich hatte keine Lust zu riskieren, mir 90 Minuten ein langweiliges Spiel anzuschauen. Spanien trifft die Latte. Das war knapp.

Die Viertelfinal-Runde hat viele Überraschungen gebracht. Deutschland hat gegen den favorisierten Portugal gewonnen. Die Türkei gewinnt überraschend gegen Kroatien. Tor für Spanien.
Das Spiel Russland gegen Niederlande habe ich mir mit einer Russin angesehen. Die Niederlande galt nach den Vorrunden Spielen als klarer Favorit. Aber Die Russen haben einfach Besser gespielt und haben verdient gewonnen. Und Spanien wirft den Weltmeister aus dem Turnier. Halbzeit.

Die EM hat auch mich wieder zum Fußball spielen gebracht. An der Uni haben wir gespielt und unser Mannschaft hat zwei wunderschöne Tore geschossen. Aber leider hat es trotzdem nicht für ein Sieg gereicht. Es lag bestimmt daran, dass zwei Mädchen in unserem Team gespielt haben. Jetzt werden bestimmt einige sagen, dass meine Argumentation total sexistisch und politisch nicht korrekt ist. Da kann ich nur entgegnen, dass ich vielleicht ein oder zweimal jemanden in Sandalen Fußball spielen gesehen habe, aber bei dem Spiel habe ich zum ersten mal jemanden in Sandalen und Kleid Fußball spielen gesehen habe (Obwohl Olga sehr gut gespielt hat, muss ich einen Sündenbock haben.). Ja es lag an den Mädels. Zweite Halbzeit.

Das Spiel Deutschland gegen Türkei war ja sehr spannend. Die Türken habe ich vorher nicht spielen gesehen. Und da sie einen Mangel an Spieler dank Verletzungen und Sperren hatten, bin ich von einem Sieg der Deutschen ausgegangen. Mich hat dann aber überacht, das die Türken besser gespielt haben als die Deutschen. Eigentlich hätten die Türken gewinnen müssen. Ballack trifft fast.
Unvergessen bleiben bei diesem Spiel auch die Bildausfälle. Es ist so als ob man sich im 20. Jahrhundert befinden würde. Und der Versuch des Kommentators Radiokommentare abzugeben, waren nicht so schön, wie vom erfahrenen Radiokommentatoren. Das bringt uns zu den Spiegelübertragungen im Radio. Spiele in Radio anzuhören ist ganz schön, da man dabei noch nebenbei was anderes erledigen kann. Aber leider werden nicht alle Spiele im Radio kommentiert. Ich finde das nicht gut und vorderer als Gebührenzahler, dass zukünftig alle EM und WM Spiele im Radio übertragen werden sollen.

Spanien gewinnt. Naja wir haben trotzdem noch die meisten EMs gewonnen. In vier Jahren aber.

PS: Jeden, der sich aufregt, weil ich mich für diesen Titel entschieden habe, kann ich entgegnen: "Mein Bruder hat mal Sönke Wortmann getroffen und mit ihm gesprochen. Ich darf das."

Wednesday, April 30, 2008

Der Duft der Sportlerinnen

Na dann wollen wir in den Mai bloggen.
Mir ist ein gewaltiger Unterschied aufgefallen, wie Männer und wie Frauen sich sportlich betätigen. Wenn Männer Sport treiben, wollen sie gefordert werden. Sie wollen bis an ihren Grenzen gehen. Dabei ist es egal, wie sie dabei aussehen und ob sie danach erledigt sind und schwitzen. Frauen hingegen wollen beim Sport eine gute Figur machen. Die Kleidung soll gut aussehen - sie sollen gut aussehen und vor allem sie sollen nicht schwitzen. Daher sollte es nicht verwundern, wenn Frauen beim Sport nach Parfüm riechen anstatt nach Schweiß. Mich hat aber verwundert, dass Frauen auch im Schwimmbad nach Parfüm riechen. Aber nach kurzem überlegen ist mir eingefallen, dass Frauen beim schwimmen den Kopf immer über Wasser halten. Sie wollen ja einen guten Eindruck hinterlassen und wie sollen sie das mit nassen Haaren? Also parfümieren sie sich ihren Kopf und schon riechen sie auch beim schwimmen nach Parfüm.
Jetzt werdet ihr euch fragen, was jemand der bei einem 5 km Lauf letzter wurde über Sport sagen kann. Zu meiner Verteidigung: Ich habe alles gegeben. Ich hab geschwitzt wie ein Wasserfall und gestunken wie eine Sa... - wie ein Eber. Die Frauen die vor mir ankamen, haben nach Moschus geduftet.

Monday, April 14, 2008

Über den Dächern von Marseille


Um an meinem vorherigen Post anzuknüpfen: Ich war letzte Woche in Frankreich, hatte aber leider nicht viele Möglichkeiten, mein Französisch aufzufrischen. Geflogen bin ich letzten Mittwoch von Bremen. Das war, soweit ich mich erinnern kann, mein erster Flug mit einem Propellerflugzeug. Ich bin mit einer niederländische Fluggesellschaft geflogen. Man kann die niederländischen Sicherheitsanweisungen im Flugzeug leicht verstehen. Wenn man Deutsch und Englisch versteht, dann weiß man, was gemeint ist, wenn "five en zwanzig" gesagt wird. Französisch ist eine ganz andere Sprache, womit wir dann auch bei meinem Reiseziel Marseille angekommen wären.
Hier war ich, wie soll es auch anders sein, wieder auf Dienstreise. Diesmal auf einer Konferenz über Antibiotikatransport. Neben Physikern waren auch Biologen, Pharmakologen, Ingenieure und andere Wissenschaftler da. Gekommen waren sie aus Deutschland, Sardinien, Portugal, Schweiz und natürlich auch Frankreich. Sehr viele konnten fließend französisch sprechen. Ich hingegen habe das Meiste aus den acht Jahren Französischunterricht verlernt. Wenn ich einen Satz zusammenstellen wollte, ist mir das Englische sofort eingefallen, während ich nach einigen Minuten im Französischen immer noch keinen vollständigen Satz zusammen hatte. Ich habe den Eindruck, dass die Franzosen Einen verstanden haben, wenn man ihnen etwas auf Englisch gesagt hat. Antworten wollten nicht alle auf Englisch. Das ist aber in Deutschland auch nicht viel anders. Die Tagung war auf Englisch deshalb konnte ich den Beiträgen folgen, hatte aber auch nicht soviel Gelegenheit Französisch zu sprechen.
Einiges ist immer gleich, egal welche Sprache man spricht. Ich habe zum Beispiel mitbekommen, wie ein Kind das böse M Wort gesagt hat, und gleich darauf ermahnte sie der Vater, sie solle auf ihr Vokabular achten. Andere Sachen sind anders als in Deutschland. Zum Beispiel sehen Eltern in Deutschland Einen ganz böse an, wenn man vor ihren Kindern bei Rot die Straße überquert. In Frankreich überqueren Eltern mit ihren Kindern an der Hand die Straße bei Rot. Marseille hat einen sehr schönen Strand und auch diesmal war ich im Mittelmeer baden. Aber nicht auf der üblichen Art. Am Samstag hatte ich frei und bin daher mit drei anderen Konferenzteilnehmern mit einer Fähre auf eine nahe liegende Insel gefahren. Es war ein sehr windiger Tag und als wir das offene Meer erreichten, hatte die Fähre mit schwerem Seegang zu kämpfen. Die Folge war, dass Wasser auf das Freideck gespült wurde. Und obwohl ich meine Regenjacke bis oben zu hatte, habe ich viel Wasser abbekommen. Aber auch auf der Insel wehte ein starker Wind, so dass meine Kleidung auch schnell wieder trocken wurde.
Während der ganzen Reise habe ich weder Computer noch Internet benutzt. Ich hatte zwar die Möglichkeit einen "ordinateur" von den Mitarbeitern dort zu benutzen, aber die Rechner dort hatten französische Tastaturen und ich verzichte lieber darauf, ins Internet zu gehen, als wieder eine französische Tastatur zu benutzen. Am Sonntag habe ich nach fünf Tagen wieder meinen Mailbox überprüft: 60 Emails, davon konnte ich ca. 40 sofort löschen.
Das war meine zweite Reise nach Frankreich und ich habe Paris immer noch nicht gesehen. Das muss ich irgendwann mal nachholen. Bilder von Marseille habe ich in mein Album gestellt.
Nächsten Freitag und Samstag bin ich wieder auf Dienstreise. Diesmal in Hünfeld in der Nähe von Fulda. Danach muss ich wieder für die nächsten Dienstreisen forschen.