Jetzt ist es auch für mich Zeit einen Jahresrückblick zu schreiben. Ich hoffe, dass es diesmal nicht so lang wird, wie meine beiden letzten Posts. Ich habe schon Beschwerden über zu lange Posts gelesen. Darum fange ich auch direkt mit März an.
Im März war ich auf der DPG (Deutsche Physikalische Gesellschaft) Frühjahrstagung in Regensburg. Es war vielleicht nicht die beste Idee so eine große Tagung in eine Kleinstadt abzuhalten. Es gab mehr Teilnehmer als Hotelzimmer in Regensburg. Dementsprechend wurden die Preise angehoben. Ich habe kein Zimmer in Regensburg mehr bekommen und übernachtete in einem Dorf in der Nähe. Auf der Rückfahrt war ich alleine im Auto. Damit ich auf der langen Fahrt nicht einschlafe, habe ich anfangs Radio gehört. Als das nicht mehr ausgereicht hat, habe ich angefangen mitzusingen. Später, ich war inzwischen vier oder fünf Stunden alleine im Auto, bin ich dazu übergegangen Selbstgespräche zu führen. Eigentlich ist es nicht gut, während man müde Auto fährt sich so stark in ein Gespräch zu konzentrieren.
Im Mai habe ich versucht die deutsche Staatsangehörigkeit zu bekommen und habe es auch im ersten Anlauf bekommen. Seit dem hat sich auch vieles geändert. Plötzlich juble ich, wenn wir Deutschen etwas gewinnen. Und gewonnen haben wir in diesem Jahr viel. Ja, ich kann mich erinnern, wie wir bei uns im Büro gespannt waren und gejubelt haben nach dem ersten Treffer. Und nach dem zweiten Treffer war es klar, wir deutsche sind die Größten. Ja, wir haben alle wichtigen Nobelpreise gewonnen.
Damit es jetzt nicht zu lang wird höre ich hier auf und verweise darauf, dass auch nächstes Jahr Weiteres von mir veröffentlicht wird. Dabei begrenze ich mich nicht nur auf mein Blog.
Thursday, December 27, 2007
Monday, December 3, 2007
The Sardinian Job
Heute mal ein Post aus dem fernen Sardinien. Ich bin hier auf Dienstreise. Nein, zum Arbeiten! WIRKLICH. Jeder, den ich gesagt habe, dass ich nach Sardinien zum Arbeiten muss, hat mir einen schönen Urlaub gewünscht.
Aber auch wenn man arbeitet kann man noch genug Zeit finden, ein oder zwei Fotos zu machen, einige Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Deutsche und Italiener zu entdecken und ins Meer zu springen. Anstatt jetzt genauer meine Arbeit zu beschreiben, werde ich mich auf alles andere beschränken, was ich hier zwischendurch gemacht habe. Oder noch besser ich fange noch früher an.
Die Reise ging am Donnerstag (29.11.) morgen los. Um 4 Uhr früh sind die Strassen ganz schön leer. Von Bremen ging es mit der Bahn nach Stuttgart. Im 5 Uhr ICE vom Bremen nach München sind die meisten Fahrgäste die üblichen Verdächtigen. Kennen sich alle mit Vornamen. Das merkt man dann auch am Verhalten des Schaffners. Kommt rein sagt: "Fahrkarten bitte", dreht sich zu den bekannten Gesichtern, sagt: "Ihr nicht" und geht zu den Neuen. Von Stuttgart ging es mit dem Billigflieger nach Cagliari, eine Stadt dessen Namen ich noch bis vor einer Woche nicht fehlerfrei buchstabieren konnte und das ich immer noch nicht richtig aussprechen kann.
Am Abend habe ich dann im Cagliari zu Abend gegessen. Natürlich isst man bei einer Reise nach Italien als erstes Pizza. Um halb 9 Uhr abends war die Pizzeria leer. Die angestellten standen alle vor dem Fernseher und haben Fußball gesehen. Mir wurde gesagt, dass die Italiener nie "so früh" abendessen. So ab 10 kriegen sie hunger. Tatsächlich war eine Stunde später die Pizzeria halb voll. Auch Mittags wird eher um 2 als um 12 gegessen. Und da ich schon dabei bin: Ein italienischer Frühstück besteht aus einer Tasse Kaffee.
Da ich kein Wort Italienisch sprechen kann, war ich sehr froh, dass mir die Arbeitsgruppe hier sehr geholfen hat. Mein Hotel ist hier mitten in der Innenstadt. Leider befindet sich die Uni in einem Nachbardorf.
Am Freitag ging es dann mit dem Bus zur Uni. Die Busse auf Sardinien fahren nicht so pünktlich und regelmäßig wie in Deutschland. Wir haben am morgen 45 Minuten auf ein Bus gewartet, der alle 15 Minuten fahren sollte. Aber Amit und Eric, die hier arbeiten haben mir schon schlimmeres berichten können als 45 Minuten warten. Viele benutzten hier Autos anstatt Bus. Dementsprechend verstopft sind auch die Strassen. Fahrradwege gibt es hier nicht. Man muss als Fahrradfahrer die Strasse mit den Autofahrer teilen, von denen mir auch einige Geschichten erzählt wurden. Ich habe aber festgestellt, dass die Autofahrer nicht so gnadenlos sind, wie man mir erzählt hat. Man kann als Fußgänger einen Zebrastreifen ohne sich Sorgen zu machen überqueren - die Autofahrer halten wirklich. Am Abend war ich mit der Arbeitsgruppe essen. Ich habe zwar versucht landestypische Speisen zu essen, aber an das Lieblingsgericht habe ich mich doch nicht getraut. Wer jetzt denkt, Sardinier lieben Sardinen liegt falsch. Fisch und Meerestiere sind eigentlich eine neue Entwicklung in der sardinischen Küche - erstaunlich für eine Insel. Am liebsten haben die Sardinier Cavallu - Pferdefleisch. Aber auch alles was von Schwein ist wird gerne gegessen. Spanferkel gibt es zu jedem Anlass.
Am Samstag habe ich mir die Stadt angesehen. Besonders gut gefallen mir die schönen großen Palmen hier. Das Wetter scheint es gut mit mir gemeint zu haben. Es gab ab und zu Wolken. Angeblich hat es auch hin und wieder mal geregnet aber nie wenn ich draußen war. So kann ich nicht sagen ob es wirklich Regen war oder jemand die Strassen gesprengt hat.
Am Sonntag gab es nicht mal mehr Wolken. Es war bestes Wetter für eine Wanderung. Ich habe die Arbeitsgruppe bei einer Wanderung in die Berge begleitet. Damit hatte ich eine Seite von Sardinien, die Berge, gesehen. Nun fehlte die andere Seite: das Meer. Am Nachmittag habe ich auch diese besucht. Und da ich nicht wusste, wann ich das nächste mal die Gelegenheit haben werde im Mittelmeer zu schwimmen, bin ich auch ins Wasser gesprungen. Eric, der noch vor zwei Wochen ein Doktorand in Norwegen war, hat es auch gewagt im Dezember im Meer zu schwimmen. Ansonsten haben uns alle anderen etwas ungläubig angesehen. Die Sardinier haben versucht uns zu ignorieren. Man kann das gut verstehen: Man erzählt den eigenen Kindern, das sie die Jacke zuknöpfen sollen und die Mütze nicht absetzten sollen, da sie sich sonst erkälten würden, und da kommen dann zwei Verrückte aus dem Norden, die 18 Grad Luft und Wassertemperatur als angenehm empfinden und blöde Ideen in den Kopf der Kinder setzten, indem sie nur mit der Badehose bekleidet herumlaufen und auch noch ins "kalte" Wasser springen.
Seit Montag muss ich wieder arbeiten und habe keine Zeit mehr für die Kleinigkeiten. Aber da es seit Montag auch windig ist, macht es nicht soviel aus. Eine Kleinigkeit habe ich noch. Ich habe gemerkt, dass Italiener auch Handys lieben. Italiener lieben ihr Handy, weil sie damit überall telefonieren können. Deutsche Kiddis lieben ihre Handys, weil sie damit laut Sido und Bushido abspielen und ihr Mitmenschen damit auf die Nerven gehen können.
Heute haben wir Mittwoch. Das heißt morgen werde ich wieder zurück fliegen. Noch bin ich mit der Arbeit nicht fertig. Ich muss morgen fertig werden oder den Rest in Deutschland fortsetzen. Danach kann ich mit der Hauptarbeit meiner Dissertation beginnen.
Es bleibt mir nur noch zu sagen: Ciao bella Italia.
Aber auch wenn man arbeitet kann man noch genug Zeit finden, ein oder zwei Fotos zu machen, einige Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Deutsche und Italiener zu entdecken und ins Meer zu springen. Anstatt jetzt genauer meine Arbeit zu beschreiben, werde ich mich auf alles andere beschränken, was ich hier zwischendurch gemacht habe. Oder noch besser ich fange noch früher an.
Die Reise ging am Donnerstag (29.11.) morgen los. Um 4 Uhr früh sind die Strassen ganz schön leer. Von Bremen ging es mit der Bahn nach Stuttgart. Im 5 Uhr ICE vom Bremen nach München sind die meisten Fahrgäste die üblichen Verdächtigen. Kennen sich alle mit Vornamen. Das merkt man dann auch am Verhalten des Schaffners. Kommt rein sagt: "Fahrkarten bitte", dreht sich zu den bekannten Gesichtern, sagt: "Ihr nicht" und geht zu den Neuen. Von Stuttgart ging es mit dem Billigflieger nach Cagliari, eine Stadt dessen Namen ich noch bis vor einer Woche nicht fehlerfrei buchstabieren konnte und das ich immer noch nicht richtig aussprechen kann.
Am Abend habe ich dann im Cagliari zu Abend gegessen. Natürlich isst man bei einer Reise nach Italien als erstes Pizza. Um halb 9 Uhr abends war die Pizzeria leer. Die angestellten standen alle vor dem Fernseher und haben Fußball gesehen. Mir wurde gesagt, dass die Italiener nie "so früh" abendessen. So ab 10 kriegen sie hunger. Tatsächlich war eine Stunde später die Pizzeria halb voll. Auch Mittags wird eher um 2 als um 12 gegessen. Und da ich schon dabei bin: Ein italienischer Frühstück besteht aus einer Tasse Kaffee.
Da ich kein Wort Italienisch sprechen kann, war ich sehr froh, dass mir die Arbeitsgruppe hier sehr geholfen hat. Mein Hotel ist hier mitten in der Innenstadt. Leider befindet sich die Uni in einem Nachbardorf.
Am Freitag ging es dann mit dem Bus zur Uni. Die Busse auf Sardinien fahren nicht so pünktlich und regelmäßig wie in Deutschland. Wir haben am morgen 45 Minuten auf ein Bus gewartet, der alle 15 Minuten fahren sollte. Aber Amit und Eric, die hier arbeiten haben mir schon schlimmeres berichten können als 45 Minuten warten. Viele benutzten hier Autos anstatt Bus. Dementsprechend verstopft sind auch die Strassen. Fahrradwege gibt es hier nicht. Man muss als Fahrradfahrer die Strasse mit den Autofahrer teilen, von denen mir auch einige Geschichten erzählt wurden. Ich habe aber festgestellt, dass die Autofahrer nicht so gnadenlos sind, wie man mir erzählt hat. Man kann als Fußgänger einen Zebrastreifen ohne sich Sorgen zu machen überqueren - die Autofahrer halten wirklich. Am Abend war ich mit der Arbeitsgruppe essen. Ich habe zwar versucht landestypische Speisen zu essen, aber an das Lieblingsgericht habe ich mich doch nicht getraut. Wer jetzt denkt, Sardinier lieben Sardinen liegt falsch. Fisch und Meerestiere sind eigentlich eine neue Entwicklung in der sardinischen Küche - erstaunlich für eine Insel. Am liebsten haben die Sardinier Cavallu - Pferdefleisch. Aber auch alles was von Schwein ist wird gerne gegessen. Spanferkel gibt es zu jedem Anlass.
Am Samstag habe ich mir die Stadt angesehen. Besonders gut gefallen mir die schönen großen Palmen hier. Das Wetter scheint es gut mit mir gemeint zu haben. Es gab ab und zu Wolken. Angeblich hat es auch hin und wieder mal geregnet aber nie wenn ich draußen war. So kann ich nicht sagen ob es wirklich Regen war oder jemand die Strassen gesprengt hat.
Am Sonntag gab es nicht mal mehr Wolken. Es war bestes Wetter für eine Wanderung. Ich habe die Arbeitsgruppe bei einer Wanderung in die Berge begleitet. Damit hatte ich eine Seite von Sardinien, die Berge, gesehen. Nun fehlte die andere Seite: das Meer. Am Nachmittag habe ich auch diese besucht. Und da ich nicht wusste, wann ich das nächste mal die Gelegenheit haben werde im Mittelmeer zu schwimmen, bin ich auch ins Wasser gesprungen. Eric, der noch vor zwei Wochen ein Doktorand in Norwegen war, hat es auch gewagt im Dezember im Meer zu schwimmen. Ansonsten haben uns alle anderen etwas ungläubig angesehen. Die Sardinier haben versucht uns zu ignorieren. Man kann das gut verstehen: Man erzählt den eigenen Kindern, das sie die Jacke zuknöpfen sollen und die Mütze nicht absetzten sollen, da sie sich sonst erkälten würden, und da kommen dann zwei Verrückte aus dem Norden, die 18 Grad Luft und Wassertemperatur als angenehm empfinden und blöde Ideen in den Kopf der Kinder setzten, indem sie nur mit der Badehose bekleidet herumlaufen und auch noch ins "kalte" Wasser springen.
Seit Montag muss ich wieder arbeiten und habe keine Zeit mehr für die Kleinigkeiten. Aber da es seit Montag auch windig ist, macht es nicht soviel aus. Eine Kleinigkeit habe ich noch. Ich habe gemerkt, dass Italiener auch Handys lieben. Italiener lieben ihr Handy, weil sie damit überall telefonieren können. Deutsche Kiddis lieben ihre Handys, weil sie damit laut Sido und Bushido abspielen und ihr Mitmenschen damit auf die Nerven gehen können.
Heute haben wir Mittwoch. Das heißt morgen werde ich wieder zurück fliegen. Noch bin ich mit der Arbeit nicht fertig. Ich muss morgen fertig werden oder den Rest in Deutschland fortsetzen. Danach kann ich mit der Hauptarbeit meiner Dissertation beginnen.
Es bleibt mir nur noch zu sagen: Ciao bella Italia.
Labels:
Italy,
My Work,
On the road,
Story,
swimming
Saturday, September 1, 2007
Citizen Pezeshki
Ich habe es geschafft. Ich bin eingebürgert. Ich hatte befürchtet, dass ich der letzte in der Familie sein werde, der eingebürgert wird, aber ich habe meine Eltern noch schlagen können. Im Mai hatte ich meinen Antrag gestellt (mehr ...). Ich hatte mit einer Entscheidung erst gegen Ende des Jahres gerechnet. Umso überraschter war ich, als ich letzten Sonntag (26.8.) einen Brief vom Stadtamt erhalten habe. Ich wollte mich noch innerhalb der selben Woche, in dem ich den Bescheid erhalten habe, umpolen. Damit ich aber noch genug Zeit habe, um mich mental auf die Einbürgerung vorzubereiten habe ich mich für Donnerstag entschieden. (Freitags hat der Stadtamt keine Sprechzeiten.)
Am Mittwoch Nachmittag ist mir eingefallen, dass es die letzte Nacht sein wird, an dem ich nur eine Staatsangehörigkeit haben werde. Ich sollte das feiern mit einem Art Bachelor Party, wo ich bei persische Musik und Essen und mit Freunden ausgelassen feier. Nur ist mir die Idee so spontan gekommen, dass ich nicht die Gelegenheit hatte für das Essen die Zutaten zu besorgen. Also fiel dass Essen ins Wasser. Außerdem musste ich unbedingt die Wohnung saubermachen. Am Ende habe ich alleine in einem Iran Trikot bei persischer Disko Musik die Wohnung sauber gemacht.
Am Donnerstag ging ich dann in die Behörde und habe mich eingebürgert. Der Beamte sagte mir, dass ein neuer Gesetzt seit zwei Tagen gültig ist. Hätte ich mich am Montag eingebürgert, hätte ich keinen Eid ablegen müssen. Das Ablegen des Eides lief dann folgendermaßen ab: Der Beamte und ich standen auf. Ich lass den Eid laut vor. Wir haben uns hingesetzt. Ich habe den Blatt mit dem Eid unterschrieben und der Beamte hat das noch durch seinen Unterschrift beglaubigt. Ihr fragt Euch sicherlich, was ich für einen Eid ablegen musste (Ich frage mich indes, ob es überhaupt ein "Ihr" gibt, oder ob ich der einzige Leser meines Blogs bin). Ich musste mich verpflichten, dass ich das Grundgesetz achten werde und nichts begehen werde, was diese bricht. So etwas ähnliches hatte ich machen müssen als ich als angestellte des öffentlichen Dienstes im Freistaat Sachsen eingestellt wurde. Damals aber als ein Gelübde. Als Bahá'í soll man sich an die Gesetze des Landes halten. Also wäre im Prinzip sich als Bahá'í zu bekennen, vollkommen ausreichend. Nach dem Eid gab es noch eine Urkunde und eine Gratulation vom Beamten. Ich habe dann auch gleich einen Perso beantragt. Und damit war ich fertig.
Später habe ich dann mit der Arbeitsgruppe mit Eis gefeiert.
Die mentale Vorbereitung ist ganz wichtig und vier Tage sind zu wenig. Dass habe ich dann am Abend festgestellt. Ich war bei der GSA-Rezeption an dem die neuen Graduate Studenten an unserer Uni von deren Vertretern, der GSA (Graduate Student Assosiation), und von den anderen Graduate Studenten an unserer Uni Begrüßt wurden. Und die einzigen Studenten, die ich kennengelernt habe sind Iraner gewesen. Natürlich war das nur "rein zufällig".
Zum Ausklang des Tages gab es dann um Mitternacht die Nationalhymne, gespielt auf Deutschland Funk. Diesmal hat es sich anders angehört als die sonstigen male, die ich in den 19 Jahren hier im Deutschland mitanhören musste. Ich hatte vorher nie Tränen in den Augen, wenn die Nationalhymne gespielt wurde. Auch diesmal war es nicht anders. Vielleicht fließen die Tränen, wenn ich Bundeskanzler werde - warten wir mal ab.
Ich werde jetzt noch meine Einbürgerung mit einem Burger feier gehen. Vielleicht mit einem Hamburger.
Zum Abschluß will ich noch sagen: Rosebud.
Am Mittwoch Nachmittag ist mir eingefallen, dass es die letzte Nacht sein wird, an dem ich nur eine Staatsangehörigkeit haben werde. Ich sollte das feiern mit einem Art Bachelor Party, wo ich bei persische Musik und Essen und mit Freunden ausgelassen feier. Nur ist mir die Idee so spontan gekommen, dass ich nicht die Gelegenheit hatte für das Essen die Zutaten zu besorgen. Also fiel dass Essen ins Wasser. Außerdem musste ich unbedingt die Wohnung saubermachen. Am Ende habe ich alleine in einem Iran Trikot bei persischer Disko Musik die Wohnung sauber gemacht.
Am Donnerstag ging ich dann in die Behörde und habe mich eingebürgert. Der Beamte sagte mir, dass ein neuer Gesetzt seit zwei Tagen gültig ist. Hätte ich mich am Montag eingebürgert, hätte ich keinen Eid ablegen müssen. Das Ablegen des Eides lief dann folgendermaßen ab: Der Beamte und ich standen auf. Ich lass den Eid laut vor. Wir haben uns hingesetzt. Ich habe den Blatt mit dem Eid unterschrieben und der Beamte hat das noch durch seinen Unterschrift beglaubigt. Ihr fragt Euch sicherlich, was ich für einen Eid ablegen musste (Ich frage mich indes, ob es überhaupt ein "Ihr" gibt, oder ob ich der einzige Leser meines Blogs bin). Ich musste mich verpflichten, dass ich das Grundgesetz achten werde und nichts begehen werde, was diese bricht. So etwas ähnliches hatte ich machen müssen als ich als angestellte des öffentlichen Dienstes im Freistaat Sachsen eingestellt wurde. Damals aber als ein Gelübde. Als Bahá'í soll man sich an die Gesetze des Landes halten. Also wäre im Prinzip sich als Bahá'í zu bekennen, vollkommen ausreichend. Nach dem Eid gab es noch eine Urkunde und eine Gratulation vom Beamten. Ich habe dann auch gleich einen Perso beantragt. Und damit war ich fertig.
Später habe ich dann mit der Arbeitsgruppe mit Eis gefeiert.
Die mentale Vorbereitung ist ganz wichtig und vier Tage sind zu wenig. Dass habe ich dann am Abend festgestellt. Ich war bei der GSA-Rezeption an dem die neuen Graduate Studenten an unserer Uni von deren Vertretern, der GSA (Graduate Student Assosiation), und von den anderen Graduate Studenten an unserer Uni Begrüßt wurden. Und die einzigen Studenten, die ich kennengelernt habe sind Iraner gewesen. Natürlich war das nur "rein zufällig".
Zum Ausklang des Tages gab es dann um Mitternacht die Nationalhymne, gespielt auf Deutschland Funk. Diesmal hat es sich anders angehört als die sonstigen male, die ich in den 19 Jahren hier im Deutschland mitanhören musste. Ich hatte vorher nie Tränen in den Augen, wenn die Nationalhymne gespielt wurde. Auch diesmal war es nicht anders. Vielleicht fließen die Tränen, wenn ich Bundeskanzler werde - warten wir mal ab.
Ich werde jetzt noch meine Einbürgerung mit einem Burger feier gehen. Vielleicht mit einem Hamburger.
Zum Abschluß will ich noch sagen: Rosebud.
Sunday, June 17, 2007
Nachts in Museen
Gestern war "Lange Nacht der Museen" in Bremen. Das ist sowas wie "Museumsnacht" in Chemnitz. Es gab hier 10 Museen, die man besuchen konnte zwischen 18 und 1 Uhr. In Chemnitz gab es auch ungefähr soviele, wobei in Chemnitz die Museen weiter auseinander liegen. Hier gibt es drei Museen direkt nebeneinander. Wo die anderen Museen hier in Bremen liegen, weiß ich nicht so genau. Denn anders als in Chemnitz, gab es hier keine Karte auf den Flyer. Auch die Sonderbuslinien waren nicht so deutlich gekennzeichnet wie in Chemnitz. Dort konnte man, dank farbliche Markierungen und Karte, sofort sehen, wo es hin ging.
Zu erst waren wir im Überseemuseum. Da gab es eine ziemlich wild gemischte Ausstellung. Man konnte verschiedene Exponate über Paradies, verschiedene Kulturen und Regionen, Bremen und Tiere sehen. Nicht unbedingt in der Reihen Folge.
Einen Foto konnte ich noch machen, bevor mein Akku leer wurde. Ein sehr großer Baumstumpf aus Kalifornien konnte ich noch erwischen. Ich tippe mal 10 qm, die es hat. Es wurde mehr als 2000 Jahre alt.
Das Überseemuseum ist sehr groß. Wir waren mehr als 2 Stunden drin und haben trotzdem vieles nicht angesehen. Da wir vor hatten mehr als einen Museum anzusehen mussten wir weiter.
Wir sind dann in die Kunstsammlung. Auch die Kunstsammlung ist riesig. Zu mindestens, wenn man die Kunstsammlung Bremen mit der von Chemnitz vergleicht. Die modernen Bilder in der Kunstsammlung haben mir nicht so gefallen. Seit wann ist es eigentlich Kunst, wenn jemand mit einem Computer etwas Formloses kritzelt und 100 mal kopiert? Von Joko Ono und John Lennon war dreimal das gleiche Plakat da: "War is over". es hing immer neben einen klassischen Bild, die einen Schlacht oder Kampf zeigte. Mehr konnten wir nicht mehr sehen, da die Zeit um war.
Zu erst waren wir im Überseemuseum. Da gab es eine ziemlich wild gemischte Ausstellung. Man konnte verschiedene Exponate über Paradies, verschiedene Kulturen und Regionen, Bremen und Tiere sehen. Nicht unbedingt in der Reihen Folge.
Einen Foto konnte ich noch machen, bevor mein Akku leer wurde. Ein sehr großer Baumstumpf aus Kalifornien konnte ich noch erwischen. Ich tippe mal 10 qm, die es hat. Es wurde mehr als 2000 Jahre alt.
Das Überseemuseum ist sehr groß. Wir waren mehr als 2 Stunden drin und haben trotzdem vieles nicht angesehen. Da wir vor hatten mehr als einen Museum anzusehen mussten wir weiter.
Wir sind dann in die Kunstsammlung. Auch die Kunstsammlung ist riesig. Zu mindestens, wenn man die Kunstsammlung Bremen mit der von Chemnitz vergleicht. Die modernen Bilder in der Kunstsammlung haben mir nicht so gefallen. Seit wann ist es eigentlich Kunst, wenn jemand mit einem Computer etwas Formloses kritzelt und 100 mal kopiert? Von Joko Ono und John Lennon war dreimal das gleiche Plakat da: "War is over". es hing immer neben einen klassischen Bild, die einen Schlacht oder Kampf zeigte. Mehr konnten wir nicht mehr sehen, da die Zeit um war.
Thursday, May 24, 2007
The Good Nongerman
Ich habe endlich meinen Antrag auf Einbürgerung abgegeben. Nach dem ich fast 19 Jahre in Deutschland verbracht habe, habe ich mir gedacht, ist es Zeit mich zu integrieren.
Man hat mir gesagt, dass es 6 Monate dauern kann. Und wie genau Zeitangaben in einigen Behörden sein können, habe ich schon früher geschrieben. Bezahlen musste ich sofort. Und nicht zu wenig.
Die Kassenautomaten in der Behörde hören sich an wie Spielautomaten. Doch während man bei Spielautomaten die Hoffnung hat, etwas zu gewinnen und Geld zurück zu bekommen, weiß man bei den Kassenautomat, dass man das Geld nie wieder sieht.
Falls mein Antrag angenommen wird, brauche ich einen neuen Namen, passend zu meinem neuem Vaterland. Habt Ihr Vorschläge? Ach ich vergaß, niemand liest meinen Blog.
Man hat mir gesagt, dass es 6 Monate dauern kann. Und wie genau Zeitangaben in einigen Behörden sein können, habe ich schon früher geschrieben. Bezahlen musste ich sofort. Und nicht zu wenig.
Die Kassenautomaten in der Behörde hören sich an wie Spielautomaten. Doch während man bei Spielautomaten die Hoffnung hat, etwas zu gewinnen und Geld zurück zu bekommen, weiß man bei den Kassenautomat, dass man das Geld nie wieder sieht.
Falls mein Antrag angenommen wird, brauche ich einen neuen Namen, passend zu meinem neuem Vaterland. Habt Ihr Vorschläge? Ach ich vergaß, niemand liest meinen Blog.
Labels:
My Citizenship,
My Germany,
My New Name,
Story
Monday, April 9, 2007
Thursday, April 5, 2007
52 1/2 Wochen
Ich habe heute nach über achtzehn Jahren Aufenthalt in Deutschland meine Niederlassungserlaubnis bekommen. Für alle, die damit nichts anfangen können: Niederlassungserlaubins ist die neue unbefristete Aufenthaltsgenehmigung. Es ist kaum zu glauben, dass für die Bearbeitung "nur" ein Jahr gebraucht wurde. Anfang April 2006 habe ich mein Antrag in der Ausländerbehörde Chemnitz abgegeben. Eine halbe Woche später musste ich zu Sicherheitsbefragung, wo sie mir eine Liste gaben, die alle bekannten terroristischen Gruppen enthielt und ich durfte angeben, welche ich angehöre. Man sagte mir, dass die Bearbeitung ca 6 Wochen dauern kann und dass sie sich bei mir melden würden. Als sie sich nach 5 Monaten immer noch nicht gemeldet hatten, entschied ich mich dort noch mal nach zu fragen. Wir hatten Anfang September und ich wollte Anfang Oktober nach Bremen ziehen. In der Behörde konnte mir die Sachbearbeiterin nicht beantworten, warum mein Antrag bisher nicht weiterbearbeitet wurde. Es hatte den Anschein, als ob niemand sich meine Akte angesehen hatte in den fünf Monaten. Sie sagte mir dann noch, dass der Sachbearbeiter für meinen Fall seinen letzten Arbeitstag hat, bevor er drei Wochen Urlaub macht. Das heißt ein weiteres Monat wird sich niemand meine Akte ansehen und dann bin ich in Bremen und die Ausländerbehörde in Chemnitz ist nicht mehr dafür zuständig. In Bremen konnte man meinen Antrag erstmal nicht bearbeiten, da meine Akte noch nicht aus Chemnitz eingetroffen war. Wie man sich denken kann, dauert es sehr lange eine Akte von einer Behörde in die nächste zu bringen. Als ich Ende Oktober nachgefragt hatte, war meine Akte noch nicht in Bremen.
Es hat noch weitere Monate gedauert, aber heute ging es recht schnell. Ich bin rein ins Büro. Der Beamte hat meine Akte durchgeblättert. Als ich mich hingesetzt habe hat er gesagt: "Sie haben eine Niederlassungserlaubnis beantragt. Haben Sie Ihren Arbeitsvertrag mit?" Ich gab ihm meinen Vertrag. Er schaut es sich an und sagt: "Gut machen wir". Leider ist mein Bild auf der Niederlassungserlaubnis ganz schlecht geworden. Total verpixelt und falsch dimensioniert, so dass mein Gesicht sehr breit abgebildet ist.
Das beste an so eine unbefristete Erlaubnis ist, dass ich nie wieder zur Ausländerbehörde muss. Fast nie wieder. In sechs Monaten läuft mein Pass aus und ich muss wieder zur Behörde, damit meine Niederlassungserlaubnis auf mein neues Pass übertragen wird.
Es hat noch weitere Monate gedauert, aber heute ging es recht schnell. Ich bin rein ins Büro. Der Beamte hat meine Akte durchgeblättert. Als ich mich hingesetzt habe hat er gesagt: "Sie haben eine Niederlassungserlaubnis beantragt. Haben Sie Ihren Arbeitsvertrag mit?" Ich gab ihm meinen Vertrag. Er schaut es sich an und sagt: "Gut machen wir". Leider ist mein Bild auf der Niederlassungserlaubnis ganz schlecht geworden. Total verpixelt und falsch dimensioniert, so dass mein Gesicht sehr breit abgebildet ist.
Das beste an so eine unbefristete Erlaubnis ist, dass ich nie wieder zur Ausländerbehörde muss. Fast nie wieder. In sechs Monaten läuft mein Pass aus und ich muss wieder zur Behörde, damit meine Niederlassungserlaubnis auf mein neues Pass übertragen wird.
Thursday, March 15, 2007
Das merkwürdige Verhalten internet-affiner Großstädter zu DSL-Zeiten
Wer hätte das gedacht? Ich erlebe, wie meine Eltern auch anfangen, im Internet zu Surfen. Und dafür hat man nur eine DSL-Flatrate gebraucht. Ich dachte immer, sie hätten keine richtige Interesse, aber das schien nicht der Grund zu sein. Vielmehr war es denen viel zu langsam mit einem Modem. Wir wissen alle ja wie ungeduldig Eltern sein können.
Meine Mutter ist jetzt auf ein Problem gestoßen, die viele Internet-User haben: Welche Seite besuch ich? und nicht zu vergessen das viel schlimmere: Da gab es eine Seite, die ich unbedingt besuchen wollte, was war es?
Mein Vater hat da anscheinend viel weniger Probleme. Er benutzt seine Connections um Adressen heraus zu finden, die er unbedingt besuchen sollte. So hat er immer etwas, was er eintippen kann. Ach ja, Google, hat er auch schon einmal benutzt.
Wie sieht es denn bei mir aus: Als ein Vertreter der Web 1.0 Generation habe ich schon meine eigenen Internet-Seiten veröffentlicht und hab mein eigenen Domain: pezeshki.de. Doch nun sind wir nicht mehr im Web 1.0 Zeit und es gilt für mich den Anschluss nicht zu verlieren. So richtig viel Zeit habe ich aber für die ganzen Communitys nicht. Ich bin nur in einem Community Netzwerk drin und benutzte es selten. In Foren schreibe ich selten was rein. Ich kommentiere auch nicht Video-, Foto- oder Audio-Blogs. Aber ich habe jetzt angefangen, interessante Blogs zu lesen. Zum Beispiel vom neuen Phileas Fogg.
So richtig drin bin ich nicht drin. Mal sehen, was Web 3.0 bringt. Ich erahne nichts gutes. Im Web 1.0 war der Autor sowohl für Inhalt als auch für die technische Realisierung verantwortlich. Die nächste Generation war ein Schritt in Richtung Unselbstständigkeit, aber auch Öffnung für größere Kreise. Man ist nicht mehr für die technische Realisierung verantwortlich, d.h. aber, dass man sich an die Vorgaben die Angeboten werden halten muss. Für kreative Inhalte ist weiterhin der Autor verantwortlich. Im Web 3.0 könnte auch das entfallen. Ich werde, aber die Hoffnung nicht verlieren, dass es sich zum besseren wendet. Ganz so schlecht ist das, was wir heute haben auch nicht.
Meine Mutter ist jetzt auf ein Problem gestoßen, die viele Internet-User haben: Welche Seite besuch ich? und nicht zu vergessen das viel schlimmere: Da gab es eine Seite, die ich unbedingt besuchen wollte, was war es?
Mein Vater hat da anscheinend viel weniger Probleme. Er benutzt seine Connections um Adressen heraus zu finden, die er unbedingt besuchen sollte. So hat er immer etwas, was er eintippen kann. Ach ja, Google, hat er auch schon einmal benutzt.
Wie sieht es denn bei mir aus: Als ein Vertreter der Web 1.0 Generation habe ich schon meine eigenen Internet-Seiten veröffentlicht und hab mein eigenen Domain: pezeshki.de. Doch nun sind wir nicht mehr im Web 1.0 Zeit und es gilt für mich den Anschluss nicht zu verlieren. So richtig viel Zeit habe ich aber für die ganzen Communitys nicht. Ich bin nur in einem Community Netzwerk drin und benutzte es selten. In Foren schreibe ich selten was rein. Ich kommentiere auch nicht Video-, Foto- oder Audio-Blogs. Aber ich habe jetzt angefangen, interessante Blogs zu lesen. Zum Beispiel vom neuen Phileas Fogg.
So richtig drin bin ich nicht drin. Mal sehen, was Web 3.0 bringt. Ich erahne nichts gutes. Im Web 1.0 war der Autor sowohl für Inhalt als auch für die technische Realisierung verantwortlich. Die nächste Generation war ein Schritt in Richtung Unselbstständigkeit, aber auch Öffnung für größere Kreise. Man ist nicht mehr für die technische Realisierung verantwortlich, d.h. aber, dass man sich an die Vorgaben die Angeboten werden halten muss. Für kreative Inhalte ist weiterhin der Autor verantwortlich. Im Web 3.0 könnte auch das entfallen. Ich werde, aber die Hoffnung nicht verlieren, dass es sich zum besseren wendet. Ganz so schlecht ist das, was wir heute haben auch nicht.
Saturday, March 10, 2007
Working title
Kleine änderung. Ab jetzt, werde ich versuchen, passend zum Namen meines Blogs, die Titel der einzelnen Post in anlehnung an Kinofilmen zu schreiben. Und noch einen Zitat aus dem Film hinzu zu fügen. Die beiden ersten habe ich schon geändert. Leider, oder viel mehr zum glück, kenne ich die beiden Filme nur vom Namen her. Daher sind die Zitate vom imdb.
Wie das nunmal so ist, fählt mir nicht für diesen Post ein. Deshalb nur ein vorläufiges "Working title" und kein Zitat.
Wie das nunmal so ist, fählt mir nicht für diesen Post ein. Deshalb nur ein vorläufiges "Working title" und kein Zitat.
Friday, February 23, 2007
Nicht noch ein Soroosh-Blog!
"Dude, you can't start a slow clap at any time and expect everyone to join in"
Nach meinem sehr erfolgreichen ersten Blog, habe ich mich entschlossen noch ein Blog zu starten und ich zweifle nicht daran, dass es diesmal wieder so ein Aufsehen geben wird. Ihr erlebt gerade die Geburt eines historischen Ereignisses: meinen zweiten Blog. Mir zittern schon die Hände. Ich kann nicht mehr weiter schreiben. Ich bin zu sehr bewegt.
Subscribe to:
Posts (Atom)