Jetzt ist es auch für mich Zeit einen Jahresrückblick zu schreiben. Ich hoffe, dass es diesmal nicht so lang wird, wie meine beiden letzten Posts. Ich habe schon Beschwerden über zu lange Posts gelesen. Darum fange ich auch direkt mit März an.
Im März war ich auf der DPG (Deutsche Physikalische Gesellschaft) Frühjahrstagung in Regensburg. Es war vielleicht nicht die beste Idee so eine große Tagung in eine Kleinstadt abzuhalten. Es gab mehr Teilnehmer als Hotelzimmer in Regensburg. Dementsprechend wurden die Preise angehoben. Ich habe kein Zimmer in Regensburg mehr bekommen und übernachtete in einem Dorf in der Nähe. Auf der Rückfahrt war ich alleine im Auto. Damit ich auf der langen Fahrt nicht einschlafe, habe ich anfangs Radio gehört. Als das nicht mehr ausgereicht hat, habe ich angefangen mitzusingen. Später, ich war inzwischen vier oder fünf Stunden alleine im Auto, bin ich dazu übergegangen Selbstgespräche zu führen. Eigentlich ist es nicht gut, während man müde Auto fährt sich so stark in ein Gespräch zu konzentrieren.
Im Mai habe ich versucht die deutsche Staatsangehörigkeit zu bekommen und habe es auch im ersten Anlauf bekommen. Seit dem hat sich auch vieles geändert. Plötzlich juble ich, wenn wir Deutschen etwas gewinnen. Und gewonnen haben wir in diesem Jahr viel. Ja, ich kann mich erinnern, wie wir bei uns im Büro gespannt waren und gejubelt haben nach dem ersten Treffer. Und nach dem zweiten Treffer war es klar, wir deutsche sind die Größten. Ja, wir haben alle wichtigen Nobelpreise gewonnen.
Damit es jetzt nicht zu lang wird höre ich hier auf und verweise darauf, dass auch nächstes Jahr Weiteres von mir veröffentlicht wird. Dabei begrenze ich mich nicht nur auf mein Blog.
Thursday, December 27, 2007
Monday, December 3, 2007
The Sardinian Job
Heute mal ein Post aus dem fernen Sardinien. Ich bin hier auf Dienstreise. Nein, zum Arbeiten! WIRKLICH. Jeder, den ich gesagt habe, dass ich nach Sardinien zum Arbeiten muss, hat mir einen schönen Urlaub gewünscht.
Aber auch wenn man arbeitet kann man noch genug Zeit finden, ein oder zwei Fotos zu machen, einige Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Deutsche und Italiener zu entdecken und ins Meer zu springen. Anstatt jetzt genauer meine Arbeit zu beschreiben, werde ich mich auf alles andere beschränken, was ich hier zwischendurch gemacht habe. Oder noch besser ich fange noch früher an.
Die Reise ging am Donnerstag (29.11.) morgen los. Um 4 Uhr früh sind die Strassen ganz schön leer. Von Bremen ging es mit der Bahn nach Stuttgart. Im 5 Uhr ICE vom Bremen nach München sind die meisten Fahrgäste die üblichen Verdächtigen. Kennen sich alle mit Vornamen. Das merkt man dann auch am Verhalten des Schaffners. Kommt rein sagt: "Fahrkarten bitte", dreht sich zu den bekannten Gesichtern, sagt: "Ihr nicht" und geht zu den Neuen. Von Stuttgart ging es mit dem Billigflieger nach Cagliari, eine Stadt dessen Namen ich noch bis vor einer Woche nicht fehlerfrei buchstabieren konnte und das ich immer noch nicht richtig aussprechen kann.
Am Abend habe ich dann im Cagliari zu Abend gegessen. Natürlich isst man bei einer Reise nach Italien als erstes Pizza. Um halb 9 Uhr abends war die Pizzeria leer. Die angestellten standen alle vor dem Fernseher und haben Fußball gesehen. Mir wurde gesagt, dass die Italiener nie "so früh" abendessen. So ab 10 kriegen sie hunger. Tatsächlich war eine Stunde später die Pizzeria halb voll. Auch Mittags wird eher um 2 als um 12 gegessen. Und da ich schon dabei bin: Ein italienischer Frühstück besteht aus einer Tasse Kaffee.
Da ich kein Wort Italienisch sprechen kann, war ich sehr froh, dass mir die Arbeitsgruppe hier sehr geholfen hat. Mein Hotel ist hier mitten in der Innenstadt. Leider befindet sich die Uni in einem Nachbardorf.
Am Freitag ging es dann mit dem Bus zur Uni. Die Busse auf Sardinien fahren nicht so pünktlich und regelmäßig wie in Deutschland. Wir haben am morgen 45 Minuten auf ein Bus gewartet, der alle 15 Minuten fahren sollte. Aber Amit und Eric, die hier arbeiten haben mir schon schlimmeres berichten können als 45 Minuten warten. Viele benutzten hier Autos anstatt Bus. Dementsprechend verstopft sind auch die Strassen. Fahrradwege gibt es hier nicht. Man muss als Fahrradfahrer die Strasse mit den Autofahrer teilen, von denen mir auch einige Geschichten erzählt wurden. Ich habe aber festgestellt, dass die Autofahrer nicht so gnadenlos sind, wie man mir erzählt hat. Man kann als Fußgänger einen Zebrastreifen ohne sich Sorgen zu machen überqueren - die Autofahrer halten wirklich. Am Abend war ich mit der Arbeitsgruppe essen. Ich habe zwar versucht landestypische Speisen zu essen, aber an das Lieblingsgericht habe ich mich doch nicht getraut. Wer jetzt denkt, Sardinier lieben Sardinen liegt falsch. Fisch und Meerestiere sind eigentlich eine neue Entwicklung in der sardinischen Küche - erstaunlich für eine Insel. Am liebsten haben die Sardinier Cavallu - Pferdefleisch. Aber auch alles was von Schwein ist wird gerne gegessen. Spanferkel gibt es zu jedem Anlass.
Am Samstag habe ich mir die Stadt angesehen. Besonders gut gefallen mir die schönen großen Palmen hier. Das Wetter scheint es gut mit mir gemeint zu haben. Es gab ab und zu Wolken. Angeblich hat es auch hin und wieder mal geregnet aber nie wenn ich draußen war. So kann ich nicht sagen ob es wirklich Regen war oder jemand die Strassen gesprengt hat.
Am Sonntag gab es nicht mal mehr Wolken. Es war bestes Wetter für eine Wanderung. Ich habe die Arbeitsgruppe bei einer Wanderung in die Berge begleitet. Damit hatte ich eine Seite von Sardinien, die Berge, gesehen. Nun fehlte die andere Seite: das Meer. Am Nachmittag habe ich auch diese besucht. Und da ich nicht wusste, wann ich das nächste mal die Gelegenheit haben werde im Mittelmeer zu schwimmen, bin ich auch ins Wasser gesprungen. Eric, der noch vor zwei Wochen ein Doktorand in Norwegen war, hat es auch gewagt im Dezember im Meer zu schwimmen. Ansonsten haben uns alle anderen etwas ungläubig angesehen. Die Sardinier haben versucht uns zu ignorieren. Man kann das gut verstehen: Man erzählt den eigenen Kindern, das sie die Jacke zuknöpfen sollen und die Mütze nicht absetzten sollen, da sie sich sonst erkälten würden, und da kommen dann zwei Verrückte aus dem Norden, die 18 Grad Luft und Wassertemperatur als angenehm empfinden und blöde Ideen in den Kopf der Kinder setzten, indem sie nur mit der Badehose bekleidet herumlaufen und auch noch ins "kalte" Wasser springen.
Seit Montag muss ich wieder arbeiten und habe keine Zeit mehr für die Kleinigkeiten. Aber da es seit Montag auch windig ist, macht es nicht soviel aus. Eine Kleinigkeit habe ich noch. Ich habe gemerkt, dass Italiener auch Handys lieben. Italiener lieben ihr Handy, weil sie damit überall telefonieren können. Deutsche Kiddis lieben ihre Handys, weil sie damit laut Sido und Bushido abspielen und ihr Mitmenschen damit auf die Nerven gehen können.
Heute haben wir Mittwoch. Das heißt morgen werde ich wieder zurück fliegen. Noch bin ich mit der Arbeit nicht fertig. Ich muss morgen fertig werden oder den Rest in Deutschland fortsetzen. Danach kann ich mit der Hauptarbeit meiner Dissertation beginnen.
Es bleibt mir nur noch zu sagen: Ciao bella Italia.
Aber auch wenn man arbeitet kann man noch genug Zeit finden, ein oder zwei Fotos zu machen, einige Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Deutsche und Italiener zu entdecken und ins Meer zu springen. Anstatt jetzt genauer meine Arbeit zu beschreiben, werde ich mich auf alles andere beschränken, was ich hier zwischendurch gemacht habe. Oder noch besser ich fange noch früher an.
Die Reise ging am Donnerstag (29.11.) morgen los. Um 4 Uhr früh sind die Strassen ganz schön leer. Von Bremen ging es mit der Bahn nach Stuttgart. Im 5 Uhr ICE vom Bremen nach München sind die meisten Fahrgäste die üblichen Verdächtigen. Kennen sich alle mit Vornamen. Das merkt man dann auch am Verhalten des Schaffners. Kommt rein sagt: "Fahrkarten bitte", dreht sich zu den bekannten Gesichtern, sagt: "Ihr nicht" und geht zu den Neuen. Von Stuttgart ging es mit dem Billigflieger nach Cagliari, eine Stadt dessen Namen ich noch bis vor einer Woche nicht fehlerfrei buchstabieren konnte und das ich immer noch nicht richtig aussprechen kann.
Am Abend habe ich dann im Cagliari zu Abend gegessen. Natürlich isst man bei einer Reise nach Italien als erstes Pizza. Um halb 9 Uhr abends war die Pizzeria leer. Die angestellten standen alle vor dem Fernseher und haben Fußball gesehen. Mir wurde gesagt, dass die Italiener nie "so früh" abendessen. So ab 10 kriegen sie hunger. Tatsächlich war eine Stunde später die Pizzeria halb voll. Auch Mittags wird eher um 2 als um 12 gegessen. Und da ich schon dabei bin: Ein italienischer Frühstück besteht aus einer Tasse Kaffee.
Da ich kein Wort Italienisch sprechen kann, war ich sehr froh, dass mir die Arbeitsgruppe hier sehr geholfen hat. Mein Hotel ist hier mitten in der Innenstadt. Leider befindet sich die Uni in einem Nachbardorf.
Am Freitag ging es dann mit dem Bus zur Uni. Die Busse auf Sardinien fahren nicht so pünktlich und regelmäßig wie in Deutschland. Wir haben am morgen 45 Minuten auf ein Bus gewartet, der alle 15 Minuten fahren sollte. Aber Amit und Eric, die hier arbeiten haben mir schon schlimmeres berichten können als 45 Minuten warten. Viele benutzten hier Autos anstatt Bus. Dementsprechend verstopft sind auch die Strassen. Fahrradwege gibt es hier nicht. Man muss als Fahrradfahrer die Strasse mit den Autofahrer teilen, von denen mir auch einige Geschichten erzählt wurden. Ich habe aber festgestellt, dass die Autofahrer nicht so gnadenlos sind, wie man mir erzählt hat. Man kann als Fußgänger einen Zebrastreifen ohne sich Sorgen zu machen überqueren - die Autofahrer halten wirklich. Am Abend war ich mit der Arbeitsgruppe essen. Ich habe zwar versucht landestypische Speisen zu essen, aber an das Lieblingsgericht habe ich mich doch nicht getraut. Wer jetzt denkt, Sardinier lieben Sardinen liegt falsch. Fisch und Meerestiere sind eigentlich eine neue Entwicklung in der sardinischen Küche - erstaunlich für eine Insel. Am liebsten haben die Sardinier Cavallu - Pferdefleisch. Aber auch alles was von Schwein ist wird gerne gegessen. Spanferkel gibt es zu jedem Anlass.
Am Samstag habe ich mir die Stadt angesehen. Besonders gut gefallen mir die schönen großen Palmen hier. Das Wetter scheint es gut mit mir gemeint zu haben. Es gab ab und zu Wolken. Angeblich hat es auch hin und wieder mal geregnet aber nie wenn ich draußen war. So kann ich nicht sagen ob es wirklich Regen war oder jemand die Strassen gesprengt hat.
Am Sonntag gab es nicht mal mehr Wolken. Es war bestes Wetter für eine Wanderung. Ich habe die Arbeitsgruppe bei einer Wanderung in die Berge begleitet. Damit hatte ich eine Seite von Sardinien, die Berge, gesehen. Nun fehlte die andere Seite: das Meer. Am Nachmittag habe ich auch diese besucht. Und da ich nicht wusste, wann ich das nächste mal die Gelegenheit haben werde im Mittelmeer zu schwimmen, bin ich auch ins Wasser gesprungen. Eric, der noch vor zwei Wochen ein Doktorand in Norwegen war, hat es auch gewagt im Dezember im Meer zu schwimmen. Ansonsten haben uns alle anderen etwas ungläubig angesehen. Die Sardinier haben versucht uns zu ignorieren. Man kann das gut verstehen: Man erzählt den eigenen Kindern, das sie die Jacke zuknöpfen sollen und die Mütze nicht absetzten sollen, da sie sich sonst erkälten würden, und da kommen dann zwei Verrückte aus dem Norden, die 18 Grad Luft und Wassertemperatur als angenehm empfinden und blöde Ideen in den Kopf der Kinder setzten, indem sie nur mit der Badehose bekleidet herumlaufen und auch noch ins "kalte" Wasser springen.
Seit Montag muss ich wieder arbeiten und habe keine Zeit mehr für die Kleinigkeiten. Aber da es seit Montag auch windig ist, macht es nicht soviel aus. Eine Kleinigkeit habe ich noch. Ich habe gemerkt, dass Italiener auch Handys lieben. Italiener lieben ihr Handy, weil sie damit überall telefonieren können. Deutsche Kiddis lieben ihre Handys, weil sie damit laut Sido und Bushido abspielen und ihr Mitmenschen damit auf die Nerven gehen können.
Heute haben wir Mittwoch. Das heißt morgen werde ich wieder zurück fliegen. Noch bin ich mit der Arbeit nicht fertig. Ich muss morgen fertig werden oder den Rest in Deutschland fortsetzen. Danach kann ich mit der Hauptarbeit meiner Dissertation beginnen.
Es bleibt mir nur noch zu sagen: Ciao bella Italia.
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